Supplements mit Granatapfel-Extrakt können gemäß einer amerikanischen In-Vitro-Studie die Umwandlung von Testosteron zu Estradiol (ein weibliches Östrogen) reduzieren.
Granatäpfel enthalten große Mengen an Polyphenolen, darunter im Speziellen Ellagitannine. Mikroorganismen im Darm wandeln diese in Urolithin A und B um, die dann vom Körper absorbiert werden [1]. Wissenschaftliche Untersuchungen an Brustkrebszellen haben ergeben, dass Urolithin A und B die Wirkung von Estradiol reduzieren und das Wachstum von Prostata- und Brustkrebszellen hemmen.
Im Körper werden Urolithin A und B weiter verstoffwechselt, wodurch methyliertes Urolithin A (MUA), dimethyliertes Urolithin A (DMUA), acetyliertes methylisiertes Urolithin A (AMUA), methyliertes Urolithin B (MUB), acetyliertes Urolithin B (AUB) und Urolithin B Sulfat (UBS) entstehen.
Im Jahre 2010 maßen Onkologen an der University of California in Los Angeles den antiöstrogenen Effekt dieser Substanzen in In-Vitro-Studien (im Reagenzglas). Sie schauten dabei speziell darauf, ob die Substanzen das Aromatase-Enzym blockierten, also das Enzym, das Testosteron in weibliche Östrogene umwandelt.
Einige der getesteten Substanzen zeigten hierbei in der Tat aromatasehemmende Wirkungen, hierunter speziell das methylierte Urolithin B. In Experimenten mit MCF-7-Brustkrebszellen blockierte Urolithin B das Aromatase-Enzym.
Die oben gezeigte Grafik stammt aus einem Experiment, in welchem Wissenschaftler MCF-7-Brustkrebszellen Testosteron aussetzten. Indem die Zellen die Aromatase verwenden, können diese wachsen, doch wie in der Grafik zu sehen ist, blockierte Urolithin B diesen Prozess.
Fazit
„Die Zufuhr von Granatapfelsaft führt zu Konzentration von frei zirkulierenden Urolithinen von 18 mM im Blut“, schreiben die Wissenschaftler. „Führen wir diese Erkenntnisse mit Erkenntnissen vorangegangener Studien zusammen, dann kommen wir zu dem Schluss, dass die Zufuhr von Granatäpfeln bzw. von Granatapfelsaft eine ernstzunehmende Strategie bei der Chemoprävention von Brustkrebs ist“.
Vielleicht sind Granatapfel-Supplements ebenfalls für Athleten sinnvoll, wenngleich derartige Supplements nicht die Wirkung von verschreibungspflichtigen Aromatasehemmern wie Anastrozol oder Letrozol aufweisen. „Sechs der Ellagitannine – MUB, UBS, UB, AUB, UA und MUA zeigten deutliche aromatasehemmende Wirkungen, wenngleich diese auch an die Wirkung verschreibungspflichtiger Aromatasehemmer nicht heranreicht.“, so die Wissenschaftler weiter.
Wer eine Testosteron-Ersatztherapie durchläuft und dabei östrogenbedingte Nebenwirkungen erfährt, sollte auf jeden Fall Granatäpfeln bzw. deren Saft eine Chance geben, bevor starke Aromatasehemmer wie Anastrozol, Letrozol oder Exemestan mit teilweise schweren Nebenwirkungen eingesetzt werden.
Aber auch Männer, die kein Testosteron injizieren, profitieren von Granatäpfeln, da auch endogenes, also vom Körper hergestelltes Testosteron zu Östrogenen konvertiert. Mit Hilfe von Granatäpfeln wird dieser Prozess unterbunden, wodurch weniger weibliche und mehr männliche Hormone gebildet werden.
Ich essen jeden Morgen die Kerne eines ganzen Granatapfels zum Frühstück und habe seitdem mit geringeren östrogenbedingten Nebenwirkungen, wie beispielsweise erhöhter Wasserspeicherung oder Fetteinlagerung um die Hüfte, zu kämpfen.
Ich esse jeden Tag frische Granatapfelkerne und teile deine Beobachtung das sie eine antiöstrogene Wirkung haben.